Mit einem 10. Platz in der Tageswertung kehrt das Frauen-Bundesligateam vom Saisonauftakt im Kraichgau zurück. Ob das Ergebnis aus unser Sicht ein halb volles oder halb leeres Glas ist und wie so ein Bundesligarennen abläuft, lest ihr hier.
Das erste Bundesligarennen ist ja erst Ende Mai. Bis dahin ist noch viel Zeit. Bis dahin können viele Sachen in Ruhe vorbereitet und organisiert werden, so dass die Tage vor dem Rennen dieses Jahr auf jeden Fall ruhiger ablaufen. Genau - so war es mal wieder nicht. Das entscheidende Wochenende war schneller ran als gedacht, die relevanten Dinge waren auch wirklich fertig und die unerledigten Sachen wurden kurzerhand per Definition als “nicht wichtig” eingestuft.
Im Kraichgau haben wir 2019 unsere Premiere in der höchsten Deutschen Triathlonliga gefeiert. Die Rennen finden traditionell im Vortag des Ironman 70.3 Kraichgau statt, so dass zahlreiche Ironman-Starter:innen und deren Begleitungen sich die Bundesligarennen anschauen und für eine unglaubliche Stimmung an der Strecke sorgen. Die Starts finden in den späten Abendstunden statt. Die einsetzende Dämmerung erzeugt zusätzlich eine tolle Atmosphäre am Hardtsee in Ubstadt-Weiher (bei Karslruhe). Eins vorneweg: Aus meiner Sicht ist diese Veranstaltung allerbeste Werbung für den Triathlonsport und eine Reise durch die Republik wert.
Freitag 11:15 Uhr
Am Freitagmittag düste ich nach Leipzig. Dort stiegen die beiden Athletinnen Caro Pohle und Anna Heyder und Sebastian Müller als zweiter Betreuer hinzu. Ein Betreuer ist gut, aber zwei sind besser, sowohl im Normal- aus auch im Störungsfall. Es kann immer etwas schief gehen, wie wir auch seit der Premiere im Kraichgau 2019 wissen. Damals standen die Athletinnen bereits auf dem blauen Startteppich als via Lautsprecher die Durchsage erklang, dass bei Startnummer xyz der Helm durch einen Teamleiter ausgetauscht werden müsse. Sonst sei kein Start möglich. Startnummer xyz war eine unserer Athletinnen. Anders als heute, waren wir damals auf diese Situation nicht vorbereitet. Es löste sich dann schlussendlich sehr schnell durch die Hilfe eines anderen Teams. Der Schreck ist im Kopf geblieben und wir haben daraus gelernt.
Sebastian ist ein weltklasse Betreuer, fachkundig, ruhig, lösungsorientiert und locker. Er weiß stets, was als nächstes ansteht und wer wo ist. Er vermittelt nicht nur den Athletinnen unheimliche Ruhe, sondern auch mir. Damit kann ich mich auf andere Dinge konzentrieren und bin am Ende des Rennwochenendes nicht ganz so durch den Wind.

So, zurück, zum Eigentlichen. Die Fahrt von Leipzig nach Ubstadt-Weiher an den Hardtsee war unspektakulär und verlief reibungslos. Die beiden Lehrerinnen in der zweiten Reihe hatten sich viel zu erzählen :-D
Freitag 18:30 Uhr
Am Hardtsee trafen wir die zweite Hälfte der Startformation: Sophie Schumann kam aus beruflichen Gründen aus Lübeck angereist und Pauline Feußner war mit ihren Eltern bereits am Herrentag runter gefahren. Sebastian und die Athletinnen sprangen noch für eine Runde ins Wasser. An der Stelle wehte eine gute Priese und das Wasser war ganz kabbelig. Ha, mal sehen, ob das am morgigen Renntag auch so ein würden.


Freitag 19:45 Uhr
Zum Abendessen ging’s in eine Pizzeria, die Sophie und Pauline schon von den Jugendnachwuchscups im Nachbarort Forst kannten. Die Warnung “Eine kleine Pizza ist schon sehr groß.” schlug Sebastian in den Wind. Am Ende musste er mächtig kämpfen, schaffte es nach kurzer Pause aber seinen Teller leer in die Küche zurück zu geben. Auch der Rest von uns wurde wunderbar satt und so gab es nur noch ein Ziel: Zähneputzen, Pullern und ab ins Bett.
Unser Apartment befand sich 30 Autominuten entfernt und war super geräumig und heimelig. Die Distanz zum Rennort war ganz gut, um nicht durch die fast 4000 Ironman-Starter:innen, die am und um den Hardtsee unterwegs waren, in unnötige Unruhe gebracht zu werden.
Samstag, 9 h bis zum Rennen
Zu einem Bundesligarennen gehört auch immer die Besichtigung der Strecken. Die Rennen in der Bundesliga sind eng und Kleinigkeiten können über die Einzelplatzierungen entscheiden, die am Ende das Teamergebnis ergeben. Daher sollten die Athletinnen mit den Strecken und Wechselwegen vertraut sein, sonst kann man sich den ganzen Aufwand sparen An welcher Stelle kann man die Radschuhe für den zweiten Wechsel ausziehen ohne eine gute Platzierungen in der Radgruppe herzuschenken? Welche Kurve muss man wie anfahren? Wo kann man ggf. eine Attacke reiten? usw. Für die Betreuer gilt das in gleicher Weise. Auch wir müssen die Laufwege kennen und einen Plan entwickeln, wo wir während des Rennens wann sein wollen. Speziell im Kraichgau gilt es während des Rennens den super schmalen Weg entlang des Wechselgartens, der zwar der kürzeste Weg vom Schwimmen zum Rad und vom Rad zum Laufen ist, zu meiden. Das ist ein unheimliches Nadelöhr, in dem man dann genervt feststeckt und weder vor noch zurück kommt.

Die Schwimmstrecke inkl. Start und Ausstieg hatten die Athletinnen ja schon am Freitagabend getestet. Am Samstagvormittag folgte die Besichtigung der R (Foto: Martin Schroschk)ad- und Laufstrecke. Die Aufstellung im Kraichgau ist “1-4-4” - eine Schwimmrunde, vier Radrunden und eine Laufrunde. Die Strecken sind nah beieinander und die Laufwege für Betreuer und Zuschauer sehr kurz. Zusammen mit den vier Runden beim Rad und Lauf hat man so die Möglichkeit sehr viel vom Rennen zu sehen und die Athletinnen und Athleten über die knappe Stunde Renndauer wunderbar zu begleiten. Zusammen mit der oben geschilderten Atmosphäre macht dies das Rennen im Kraichgau so attraktiv.
4 h bis zum Start
Über Mittag ruhten sich Sebastian und “seine Hühner” aus. Ich musste zur obligatorischen Teamleitersitzung. Neben den Startunterlagen erhalten die Teamleiter:innen hier die letzten Informationen für das Rennen. Anhand der gestellten Fragen erkennt man, welche Teamleiter:innen sich mit den bereitgestellten Dokumenten beschäftigt haben und welche eher nicht :-P Ab und an rutscht die Diskussion in grundsätzliche Fragen zur Ausübung des Triathlonsports ab … Naja, ihr merkt, die Teamleitersitzung ist nicht mein Lieblingstagesordnungspunkt bei einem Bundesligarennen. Drum schnell weiter zum nächsten Punkt.
Mit den Badekappen, Startnummerntattoos und Zeitnahmechips im Gepäck fuhr ich ins Apartment zurück. Bis zum Start des Rennens waren es nur noch knapp 3 h. Zeit für einen letzten Kaffee und eine kurze Teambesprechung. Hier wurden noch ein paar taktische Varianten erörtert, so dass sowohl Athletinnen als auch Betreuer vorbereitet und handlungsfähig sind. Als Ziel für das Teamergebnis wurde das beliebte “Beat your number”-Spiel ausgegeben. Wir gehen als 11. Team der Vorsaison ins Rennen mit den Startnummern 41-44.
90 Minuten bis zum Start
Bundesligarennen folgen einem vorgegebenen und engen Zeitplan mit fest definierten Regeln. Z.B. gibt es ein Zeitfenster für den Check-In, der geschlossen als Team erfolgen muss. Der Helm muss dabei auf dem Kopf sein und der Kinnriemen geschlossen. Die Startnummertattoos müssen aufgebracht sein, ebenso wie die Nummern auf dem Helm und am Rad. Außerdem wird der Name auf dem Rennanzug kontrolliert. Diese Abläufe funktionieren bei uns im Team inzwischen völlig normal und unspektakulär.

Allerdings steigt mit dem Check-In die Anspannung der Athletinnen deutlich an. Hier treffen sie das gesamte Starterinnenfeld. Wer sieht wie fit aus? Wer hat das Messer schon zwischen den Zähnen? Wer hat ein neues Rad oder Laufschuhe?
60 Minuten bis zum Start
Es folgt das normale Warm-up-Programm mit gemeinschaftlichem Einlaufen und individuellen Aspekten. Die Rennanzüge werden hochgezogen und geschlossen. Der letzte Schluck aus der Pulle genommen.

10 Minuten bis zum Start
Die Teams treffen sich dem Ablaufplan folgenden am Line-up. Hier ruft der Sprecher die Teams nach aktueller Tabelle auf und verkündet die namentliche Startaufstellung. Die Anspannung steigt. Für die Athletinnen und Athleten sinkt die Umgebungstemperatur um gefühlt 10 Grad Celsius. Sobald ein Team aufgerufen ist, sucht es sich fix eine Startbox auf dem blauen Teppich aus und verharrt dort. Man darf z.B. nicht nochmal zum Wasser laufen, um die Brille naß zu machen. Je weiter hinten in der Tabelle das Team rangiert, desto weniger Entscheidungsmöglichkeiten bleiben. Eine kleine Motivation für das Rennen, um die Ausgangslage für das nächste Rennen zu verbessern ;-)
1 Minuten bis zum Start
Die Bundesligamusik, ein Remix aus “Final countdown” und tickender Uhr, wird abgespielt. Alles ist ganz leise. Niemand spricht.
3 Sekunden bis zum Start
Der Ligaleiter ruft “on your marks”. Alle Athletinnen treten einen Schritt bis an die Startlinie vor. Die Nerven und Muskel sind maximal angespannt. Die Zuschauer und Betreuer halten den Atem an. Meine Hände zerdrücken fast den Kamerabody. 3, 2, 1, 0, -1, -2, -3. Das dauert zu lange. Der Böllerschuss bleibt aus. Hier stimmt etwas nicht. Jemand ruft “Los.” Jemand anders pfeift. Eine Athletin kann die Spannung nicht halten und bricht los. Sie löst damit den Moment der unheimlichen Anspannung für alle Beteiligten - Athletinnen, Betreuer:innen, Kampfrichter:innen, Zuschauer:innen - auf.


Es folgt ein neuer Startversuch: Alle Athletinnen treten zurück. “On your marks!”. Alle Athletinnen treten einen Schritt bis an die Startlinie vor. Es dauert wieder länger als normal, aber diesmal ist der Böller nicht zu überhören und deutlich zu spüren. Der Start ist erfolgt. Ich schaue noch kurz den Athletinnen und ihrem Tun im Wasser nach. Viel ist in diesem Hexenkessel nicht zu erkennen: Hände, Füße, Köpfe und Körper vereint zu einem großen Knäuel garniert mit aufgeschlagenem Wasser. Ich gehe wie vereinbart zum Radaufstieg.
Rennminute 10
Die ersten Athletinnen springen auf ihr Rennrad. Darunter sind Namen, die man hier erwartet, z.B. die beiden deutschen Olympionikinnen Laura Lindemann und Anabell Knoll. Als erste Athletin im TV-Einteiler kommt Pauline um die Ecke. Sie erwischt ein grandioses Schwimmen und steigt als achte Athletin aus dem Hardtsee. Die kleine Spitzengruppe mit den beiden Olympionikinnen verpasst sie, wenn auch haarscharf. Diese ist sieben Athletinnen groß, die ordentlich auf die Kurbeln drücken und richtig Rennen fahren. Am Ende fahren sie 80 Sekunden schneller als die nächste Gruppe. M.a.W. der Vorsprung ist so groß, dass die ersten sieben Plätze an Athletinnen aus dieser Gruppe gehen.
Rennminute 20
Pauline sitzt sicher in der ersten Verfolgergruppe, fährt souverän durch die Führung und verhält sich clever und abgeklärt. In Summe setzt sie die in ihrer Premierensaison gemachten Erfahrungen um und zeigt heute ein super Rennen, dass sie auf Platz 31 abschließt und ihr bestes Einzelergebnis erzielt.



Rennminute 25
Anna hat kein gutes Schwimmen und muss zunächst eine einsame Aufholjagd starten. Diese Situation haben wir vorher besprochen und sie ist daher auf dieses Szenario vorbereitet. Sie hat inzwischen zwei Athletinnen aufgefahren und versucht die Gruppe am laufen zu halten. Das klappt ganz gut. Viel nach vorne geht aber auch nicht mehr. Trotzdem kämpft sie mit ihren Begleiterinnen und später auch beim Lauf um jede Sekunde. Auch das ist Triathlon Bundesliga. Never give up. Fight to the line. Sie erreicht Platz 52.



Rennminute 40
Sophie kann heute nicht an ihre gewohnte Schwimmperformance anknüpfen. Sie wäre sicherlich gerne ein bis zwei Gruppen weiter vorne gewesen, so wie in der Vergangenheit. Das Vollzeitstudium bei der Bundespolizei lässt nicht mehr so hohe Umfänge zu und die Konkurrenz schläft halt nicht. Sie fährt in der dritten Verfolgergruppe ohne Probleme mit und tut ihren Teil der Arbeit. In der eher ungeliebten dritten Disziplin macht sie einen kämpferischen Eindruck und fightet um jeden Platz. Sie kommt total ausgepumpt auf Rang 39 ins Ziel.

Rennminute 57
Caro Pohle biegt nach der letzten Laufrunde in den Zielkanal ein und die Anspannung, die sich den ganze Tag über aufgebaut hat, und auch der Frust über ihr Schwimmen fällt von ihr ab. Sie wird 14. Das ist nicht ganz die Platzierung für die sie tagtäglich rausgeht und trainiert. Ausschlaggebend war heute das Schwimmen. Hier kommt sie nicht gut vom Start weg und verpasst auf dem Weg zur Wende den entscheidenden Zug. Beim Rad leistet sie in der zweiten Verfolgergruppe viel Arbeit und geht mit ordentlich Wut im Bauch auf den Lauf. Wie der Wolf in Rotkäppchen-Gestalt sammelt sie fleißig Athletin und Athletin ein und macht Plätze gut. Im Ziel ist ihr die Verärgerung über das Schwimmen deutlich anzumerken. Auf den Lauf angesprochen grinst sie breit. Meine Wahrnehmung von Außen und ihre Selbstwahrnehmung scheinen übereinzustimmen. Die Trainingsaufgabe bis zum nächsten Rennen ist klar.


Im Grunde gelingen einem im Laufe einem Sportlerlaufbahn nur wenige, vielleicht zwei handvoll Rennen, in denen “es einfach läuft” und man fast beliebig am Gashahn drehen kann. Das Reinkämpfen in ein Rennen und das Erkämpfen eines Rennens bildet eigentlich die Regel und nicht die Ausnahme. Das muss man sich ab und an vor Augen halten, um die eigene und auch die Leistung anderer besser Einschätzen zu können. Am Ende des Tages wird anhand der Ergebnisliste abgerechnet, klar. Als Begleiter und Betreuer, der viel eigene Lebenszeit und -kraft in dieses Projekt steckt, finde ich oftmals den Weg zum Ergebnis und das Rennen an sich viel wertvoller und belohnender. Never give up. Fight to the line.
13 Minuten nach dem Rennen
Die Ergebnisse sind da. Per Whatsapp-Gruppe - wir sind ja alle digitale Menschen. Das scharren um die eine Ergebnisliste bleibt uns damit erspart und per Weiterleitung sind die Ergebnisse bald in den Triathlon-Wohnzimmern dieser Republik verteilt. Die besten drei Platzierung eines Teams werden addiert. Das Team mit der niedrigsten Platzziffernsumme gewinnt. Das ist heute Triathlon Potsdam. Die Einzelplatzierungen 1 + 4 + 5 ergeben die Summe 10. 10 und weniger erreicht ein Team selten. Wir kommen auf die Plätze 14 + 31 + 39 = 84. Das bedeutet Platz 10 in der Tageswertung für das Team. Beat your number - check! Ausgangsposition für den Start in Berlin verbessert - check! Die Teams aus Darmstadt und Tübingen geben uns noch eine Motivation mit auf den Weg: Beide Teams teilen sich den achten Platz mit nur zwei Platzziffernpunkten weniger als wir.

Das von Sebastian ausgelobte Eis für eine “1” in einer Spalte der Ergebnisliste, also z.B. schnellste Schwimmzeit oder schnellster Wechsel in T1, erreicht heute keine unserer Athletinnen. Vielleicht klappt es beim nächsten Rennen in Berlin am 25. Juni?!
Samstag, 20:15 Uhr
Um 20:15 Uhr startet das Rennen der Männer. Ganz normal, ohne Fehlstart. Das Rennen der Frauen hat als Testballon wieder gut funktioniert. Wir erleben ein rasantes, hochklassiges Triathlonrennen. Das Team aus dem Saarland lässt es ordentlich krachen und steigt mit allen fünf Athleten in der Spitzengruppe vom Rad. Auf der erste Laufrunde wird noch schnell sortiert, dann presst der Saarexpress mit vier Athleten an der Spitze wie auf Schienen über die Laufrunden. Unnachahmlich und unerreichbar an diesem Tag. Entsprechend laut und energisch geht der Betreuerstab am Rand zu Werke. Und auch die Sympathien des Publikums liegen klar bei diesem jungen Team, das hier eine Show vom Feinsten bietet. Nach weniger als 50 Rennminuten ist klar: Platz 1-4 geht ins Saarland. Keine Ahnung, ob die Fachwelt dafür auch einen Begriff hat. Vielleicht Podiums-Sweep-Delux? Ich weiß auch nicht, ob es das in der Triathlon Bundesliga schon mal gab, glaube es aber nicht. Vielleicht waren wir bei einem historischen Moment live dabei? Wer weiß? Wen juckts! Die Emotion und die Begeisterung ist nun fest im Kopf drinne und fester Bestandteil der Erinnerung an das Bundesligarennen im Kraichgau.

Samstag, 22 Uhr
Das Auto ist gepackt und wir mampfen noch fix eine Gute-Nacht-Pizza. Dann düsen Coro, Anna, Sebastian und ich schon wieder Richtung Leipzig bzw. Dresden. Klar, am nächsten Tag wird hier wieder eine große Show durch die Ironman-Athletinnen und -Athleten geboten. Auf der anderen Seite hat der Trainier aber auch schon das Training für den nächsten Tag durchgegeben…
Sonntag, 4:30 Uhr
Caro, Sebastian und Anna sind zu Hause abgesetzt. Das Auto ist geparkt. Die Sonne geht schon langsam auf und es wird hell. Die Vögel feiern eine lautstarke Party. Ich bin durch. Martin müde. Martin Bett. Ende aus.
Nächstes Rennen - Mit dir?
Das nächste Rennen der 1. Bundesliga findet am 25. Juni in Berlin im Rahmen von Die Finals statt. Wer die Möglichkeit hat, sollte sich das unbedingt mal anschauen. Es lohnt sich definitiv. Wer das oben geschilderte irgendwie ansprechend findet, live dabei sein und gerne mal hinter die Kulissen schauen mag, kann uns zu einem Rennen als Betreuer:in begleiten. Die Einarbeitung erfolgt am lebenden Objekt ;-)
Sonstiges
- Bundesligatabelle
- Fotos: Martin Schroschk / TV Dresden
Sportliche Grüße
Martin
Einblick in die Saisonvorbereitung
Der Sommersportler wird im Winter gemacht. Diese Weisheit gilt natürlich auch für Triathleten vom Dresdner Spitzen Triathlon Team. Und so wurde ab Oktober wieder kontinuierlich und gezielt trainiert, um im Sommer topfit an den Startlinien der Republik zu stehen. Besonders wichtig in der Vorbereitung ist das Athletiktraining. Neben der Steigerung der Kraftausdauerleistungen und der Muskelkoordination, dienen viele Übungen der Verletzungsprophylaxe.
Im Frühjahr waren dann sogar wieder Trainingslager in wärmeren Gefilden möglich. So war z.B. auch das Nachwuchsteam des TV Dresden erstmals auf Mallorca und sammelte fleißig Grundlagenkilometer. Auch viele andere Athletinnen und Athleten des Dresdner Spitzen Teams nutzen die wiedererlangten Möglichkeiten.
Zur Saisonvorbereitung gehören natürlich auch Testrennen. Gleich eine ganze Serie an Testrennen bot die vereinseigene Winterlaufserie, die regen Zuspruch erhielt. Aber auch TimeTrialTriathlon und Trainingswochenenden wurden wir für Formtests und Teambuilding genutzt.
Bereits im 6. Februar absolvierten mehrere Bundesligaathletinnen und -athleten den ersten Triathlon der Saison. Beim TRIndoor in Erfurt wurden zunächst 400 m in der Schwimmhalle geschwommen. Nach einer kurzen Pause ging es in der nahen Laufhalle im Jagdstartmodus mit dem Rad- und Laufpart weiter. Das Radfahren wurde auf einheitlichen Radergometern absolviert. Im Rennen der Frauen konnten alle drei Podestplätze durch Spitzen-Athletinnen besetzt werden. Caro Pohle siegte vor Sophie Gießmann und Pauline Feußner. Das Rennen der Männer gewann Paralympics-Sieger Martin Schulz. Bester Dresdner wurde Björn Scheibner auf Platz 4.
Neu im Team - Willkommen Caro Pohle!
Ende letzter Saison tönte mein Handy. Eine neue Nachricht: “Hey Martin, habt ihr noch einen Platz im Team? Liebe Grüße Caro”. Ich denke schon. :-D
Caro ist Caroline Pohle - einer der besten Kurzdistanz-Triathletinnen Deutschlands. Sie wechselt 2015 vom Schwimmen zum Triathlon und nimmt seither ein tolle Entwicklung. Auf ihrer Erfolgsliste stehen z.B. ein 3. Platz beim Weltcup in Karlsbad ‘19 und der Gewinn des Vizeeuropameistertitels mit der Mixed-Staffel im gleichen Jahr. Mehrere Top10 Platzierungen in der Bundesliga stehen ebenfalls in ihrem Palmares.
Caro wohnt, lebt und trainiert in Leipzig. Hier studiert sie auch Lehramt auf Grundschule.
Wir freuen uns enorm, mit Caro sowohl die schnellste und leistungsstärkste Triathletin Mitteldeutschlands als auch eine enorm sympathische und lustige Persönlichkeit im Dresdner Spitzen Triathlon Team willkommen zu heißen. Sie bringt viel Erfahrung, Leidenschaft für den Triathlon als Individual- und Teamsport und Know-How mit. Inzwischen konnte Caro beim TRIndoor schon den ersten Sieg im roten TV-Einteiler einfahren und war auch mit Tim beim Meißner Nachtpaarlauf erfolgreich.
Caro, herzlich willkommen. Wir freuen uns auf viele tolle Erlebnisse mit dir!

Auftaktrennen der 1. Bundesliga im Kraichgau
Am Samstag, den 28. Mai, findet im Rahmen des Ironman 70.3 Kraichgau das Auftaktrennen der 1. Bundesliga statt. Für das Dresdner Spitzen Triathlon Team werden Anna Heyder, Caro Pohle, Pauline Feußner und Sophie Schumann an der Startlinie stehen. Nach 750 m Schwimmen im Hardtsee folgen 20 sehr flache Radkilometer, die auf vier Runden zu je 5 km aufgeteilt sind. Auch der abschließende Lauf entlang des Sees ist flach und damit super schnell.

Wir sind sehr gespannt, wie das Rennen verläuft und wo sich die Spitzen-Athletinnen positionieren können. Caro Pohle ist eine der besten Athletinnen im Wasser und auf dem Rad. Sie hat die Fähigkeiten sich einen kleinen Schwimmvorsprung zu erarbeiten und auf dem Rad die Flucht nach vorne anzutreten. Dies hat sie in der Bundesliga bereits eindrucksvoll bei ihrem 2. Platz in Tübingen 2019 gezeigt. Im Kraichgau wird dies wegen der technisch sehr einfachen und sehr flachen Radstrecke ungleich schwerer.
Livestream aus Kraichgau
Das Rennen der Frauen (Start 18:30 Uhr) und der Männer (Start 20:00 Uhr) kann live auf dem Instagram-Account der 1. Triathlon- Bundesliga sowie dem YouTube-Kanal der DTU verfolgt werden.
Auftaktrennen der 2. Bundesliga in Gütersloh
Nach der pandemiebedingten Aussetzung kehrt die 2. Bundesliga am Sonntag, 26. Mai, zu ihrem traditionellen Auftaktrennen nach Gütersloh zurück. Dieses wird als Team- sprint über 750 m Schwimmen, 20 km Radfahren und 5 km Laufen absolviert. In diesem Format muss das Team von Anfang bis Ende zusammenbleiben. “Taktisch bedeutet das für uns, dass jeder seine Stärken bestmöglich einbringt, um damit das ganze Team möglichst schnell über den Kurs zu bringen.”, sagt Teamleiter Björn Scheibner. Nach dem Schwimmen und Radfahren, wo man vor allem im Wasser- bzw. Windschatten Energie sparen kann, kommt es beim Laufen zum Showdown. Im Gegensatz zu den ersten beiden Disziplinen kann man sich hier im wahrsten Sinne des Wortes „pushen“ indem man sich gegenseitig schiebt. Was komisch klingen mag, ist jedoch eine Herausforderung und bringt letztendlich die entscheidenden Sekunden.
Am Start stehen Finn Eschler, Simeon Schumann, Wilfred Hove Lasthein, Christian Jentzsch und Christian Pfeifer. Alle haben den Winter gut genutzt, um sich weiter- zuentwickeln und sind jetzt heiß darauf wieder ins Wettkampfgeschehen zu starten. Wir schauen voller Spannung und Vorfreude auf den Saisonstart und werden nach dem Rennen von unseren Eindrücken berichten.