Winterzeit ist Nightride-Zeit

    Es ist Mittwoch. Es ist Herbst. Die Uhr zeigt 18:30Uhr.

    Die Sonne ist bereits vor Stunden hinter dem Horizont verschwunden und hat das letzte Tageslicht mitgenommen. Ich ziehe meine lange Radhose und das innen angeraute  Wintertrikot an. Anschließend krame ich Handschuhe und das TV-Dresden-Buff aus den Tiefen des Sportschranks. Die Helmhalterung greift die Lampe, der Akku verschwindet im Trikot. Ich nehme den Crosser vom Hacken. Frau und Kind bekommen einen Kuss und ich die Ermahnung nicht zu stürzen und nicht zu spät nach Hause zu kommen. Im Treppenhaus beantworte ich die fragenden Blicke der Nachbarn mit einem breiten Grinsen. Es ist Trainingszeit. Es ist Zeit für 2-3h MTB quer durch das dunkle Dresden und vor allem durch die nachtschwarze Dresdner Heide. Es ist Nightride-Zeit!



    An diesem Mittwoch sind Marv, Marcel, Rudy-Max und Ben „der Wilde“ dabei. Im Dunkel ist alles etwas anders. Bekannte Orte werden zu unbekannten Orten und Wege, die man nur im Lichtkegel der Helmlampe sieht, erlebt man ganz neu. Oberhalb des Körnerplatzes genießen wir den Ausblick über die im Lichtermeer pulsierende Stadt und am Rand der Heide in Bühlau stehen wir unvermittelt in einem Sumpf und können nur noch zurück. Das wäre uns im Tageslicht vermutlich nicht passiert. Man sieht zwar den Abzweig, kann aber nur schwerlich einschätzen, wie es dahinter weitergeht ohne die Fahrt enorm zu verlangsamen. So erschließen wir uns neue Pfade und Routen. Auf schmalen Trails greifen die dunklen, langen Hände und Finger der Vegetation nach uns und die Schatten verzerren sich zu skurrilen Gestalten. Die Dunkelheit scheint die Geräusche zu filtern. Es bleiben nur  angsteinflößendes Knacken und dumpfe Laute übrig. Mancherorts fährt man fast blind, wenn der Bodennebel das Licht der Lampe nicht durch lässt. Cool!


    Nach 2 Stunden spuckt uns die Heide wieder aus. Im Schatten der Betonklötze steigt die Temperatur sofort um 2-3 Grad Celsius. Mit müden Beinen und angenehmer Geschafftheit rollen wir Richtung Wohnung und damit Richtung Bett.




    Probiert es selber einmal aus. Es macht maechtig Laune. Eine ordentliche Lampe ist natuerlich Grundvoraussetzung, aber die mobile Beleuchtungstechnik hat im letzten Jahrzehnt einen gewaltigen Sprung gemacht.

    Sport frei,
    baustel

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