Landesligarennen 18.06.2023 – Störmthaler See

    "Anfang des Jahres überlegte ich, mich bei der Landesliga einzutragen. Die Zeit von der Eintragung bis zum Wettkampf war ein auf und ab der Gefühle." Lies hier, wie Michelle's Landesligarennen gelaufen ist und was sie alles erlebt hat!

    Vorüberlegung und Zweifel

    „Mein letztes Regionalligarennen ist 5 Jahre her, wieso versuche ich es nicht mal wieder? Endlich wieder gemeinsam Wettkampf. Ok ich bin doch viel untrainierter als gedacht. Vielleicht werde ich ja gar nicht eingeteilt. Mist, ich wurde aufgestellt. Ich bin doch viel langsamer als die anderen drei. Naja dann werde ich als 4. im Ziel eh nicht gewertet. Schon wieder krank - kein Training. Knieschmerzen - Läuferknie, wieder kein ausreichendes Training. Verdammt, es ist ein Teamwettkampf – jetzt müssen wir also zusammenfahren. Es werden also alle auf mich warten müssen. Das wird peinlich. Hätte ich mich lieber nicht anmelden sollen, und die schnellen Starter des Vereins mitmachen lassen? Wie sauer werden die Organisatoren, wenn ich jetzt wieder absage?“

    Tja und dann kam auch schon der Wettkampftag. Zum 1. Mal im neuen Format als Pärchen-Staffel. Heißt: unser Team bestehend aus 4 Startern - René, Martin, Ines und mir – teilt sich noch einmal in zwei Zweierpärchen auf. Jedes Pärchen absolviert die Sprintstrecke als Staffel, wobei uns selbst überlassen wird, welcher Partner welche der 3 Disziplinen übernimmt. Ein Teilnehmer muss also 2 der 3 Disziplinen übernehmen.

    Unsere Strategie war wie folgt:

    • Pärchen 1: Martin schwimmt und läuft; Ines fährt Rad.
    • Pärchen 2: Ich schwimme und laufe; René fährt Rad.

    Mir kommt die Aufteilung sehr gelegen, da das Radfahren meine schlechteste Disziplin darstellt.

    (Foto: Steffi Hänsch)

    Wettkampftag

    11:45 Uhr ist Start. René (unser Teamleiter) bleibt entspannt, wir wollen uns erst 11 Uhr treffen. Mir persönlich viel zu knapp, ich war schon kurz nach 10 Uhr am Strömthaler See, was damit endete, dass ich eine Stunde rumsitze und auf die anderen warte. Als die anderen 3 landen, schaffen wir zeitlich alles so gut, dass noch genügend Zeit bleibt meine Teamkameraden wissen zu lassen, wie aufgeregt ich bin.

    Aufgrund von Gerüchten, die man vor Ort aufschnappt in Verbindung mit fehlendem Hinterfragen stehen wir um 11:40 Uhr am Wasserstart und sind mit Martin fast die einzigen ohne Neoprenanzug. Tja, da unsere im Auto liegen und wir in 5 Minuten starten, bleibt uns nur ohne ins Wasser zu springen. Und dann der Startschuss.

    Badekappe fest ziehen und ab dafür! (Foto: Steffi Hänsch)

    Ursprünglicher Plan: An Martin dranbleiben und zusammen schwimmen. Nach dem Sprung ins Wasser verliere ich recht schnell den Überblick und somit auch Martin. Ich komme trotzdem gut weg und schwimme zunächst hinter einigen Füßen mit. An der 1. Boje verliere ich meinen Vordermann und auch die kürzeste Route zur 2. Boje, weil ich zu weit nach links abkomme. Letztendlich finde ich keinen Anschluss mehr an die Starter vor mir, so dass ich den restlichen Weg allein bestreite. Das Tempo und die Wasserlage fühlen sich aber eigentlich ganz gut an.

    Nach der 2. Boje wage ich einen Blick nach hinten und sehe niemanden... also entweder liegt das an mir und dass ich nicht richtig gucken kann, oder ich werde als letzte aus dem Wasser kommen. Da nach vorne viele zu sehen sind, gehe ich vom Zweiten aus. Am Seeufer angekommen, folgt ein kurzer Sprint in den Wechselgarten, wo René auf mich wartet. Mein erster Gedanke: „okay Ines ist auch noch da. Martin ist also noch im Wasser.“ Und auch 2-3 weitere Radfahrer warten auf ihre Schwimmer. Ich bin also doch nicht die Letzte.

    Teamleiter René wartet auf seinen Einsatz für den Radpart (Foto: Steffi Hänsch)
    Ines ist fertig mit ihrem Radpart und stürmt zur Übergabe an Martin ... (Foto: Steffi Hänsch)
    ... der noch im Wechselgarten sitzt und Schuhe anzieht :-D (Foto: Steffi Hänsch)

    René baut den Transponder von meinem Bein ab und an sein Bein ran, steigt aufs Rad und sein Rennen beginnt. Ziemlich zeitgleich kommt auch Martin aus dem Wasser, so dass Ines nur kurz dahinter auf die Rennstrecke geht.

    Jetzt also erstmal ausruhen. Auf unseren Uhren sehen wir: wir sind doch besser geschwommen, als wir dachten. Ich kam nach 12:59 und Martin nach 15:25 aus dem Wasser. Und damit war ich deutlich schneller, als ich gedacht hätte. Ich kam als insgesamt 10. von 18 Schwimmern ans Ufer. Die 9 vor mir aus dem Wasser Kommenden schieben wir auf den fehlenden Neoprenanzug.

    Nach etwa einer halben Stunde verlassen die ersten Radfahrer bereits wieder die Strecke; allerdings befinden sich in dieser Radgruppe keine TV-Athleten. Doch bereits in der folgenden Gruppe sahen wir einen roten Einteiler an der Spitze - René! Er war sehr schnell unterwegs und hat beim Absteigen trotzdem noch ein Lächeln auf dem Gesicht. Mit 33:37 Minuten auf knapp 22 km erreicht er die 7. beste Radzeit. Respekt.

    Der 2. Wechsel verläuft unkoordinierter. Zuerst bekomme ich den Transponder nicht von René's Bein gelöst und dann will er an meinem nicht halten… Klettverschlussprinzip in Wettkampfsituationen ... nun ja, sowas übt man halt nicht.

    Dann ging es für mich auf die Laufstrecke. Inzwischen war es ziemlich heiß geworden, keine Wolken am Himmel und strahlender Sonne. 2 Runden waren zu laufen. Mein Ziel: unter 25 Minuten bleiben. Zwei Wochen zuvor erreichte ich bei einem 5km Rennen nach 24 Minuten die Ziellinie und schneller hätte ich damals nicht laufen können. Der erste Kilometer ist rasch geschafft – 4:15 min/km zeigt meine Uhr. Viel zu schneller Start. Das Tempo werde ich so nicht halten können, ich muss also langsamer laufen. 4:45 min/km ist das Ziel. 2. Kilometer: Plan geht nicht auf - 4:30 min/km. Am Ende der 1. Laufrunde kommt mir Martin entgegen. Ines hatte wohl weniger Glück sich einer Radgruppe anschließen zu können und absolvierte die 22 km allein. Aber auch das tat sie in einer klasse Zeit von 41:55 Minuten (was immerhin einen 32er Schnitt ergibt). Meine 2. Laufrunde verläuft wie erwartet zäher. Der zu schnelle Start, das 2. Mal der Berganstieg, die Hitze .. ich werde immer langsamer und wäre am Berg am liebsten stehen geblieben. Doch schlussendlich durchquere ich das Ziel nach 23:19 Minuten und damit schneller als von mir erhofft. Martin folgt mir nach 21:31 Minuten Laufzeit.

    Martin trägt einen Schwamm über die Laufstrecke (Foto: Steffi Hänsch)
    Michelle wird von Bruno (offene Sprintwelle) verfolgt (Foto: Steffi Hänsch)

    Resümee

    Insgesamt reichte es in der Teamwertung nur für den 8. von 9 Plätzen, allerdings waren wir 4 stolz auf unsere Einzelleistungen und persönlichen Erfolgen. Die gesteckten Ziele konnte jeder für sich erreichen, so dass wir das Rennen glücklich beendeten.

    Zusammenfassend muss ich sagen, ich freue mich, dass ich mitmachen durfte. All meine Zweifel und Gedanken zuvor waren unbegründet. Keiner guckt dich schief an, wenn du langsamer bist, als die anderen. In Renés Worten: „Die Landesliga soll für jeden da sein, der Lust am Triathlon und am Wettkampf im Team hat – unabhängig der endgültigen Platzierung. Es geht vor allem um den Spaß und Teamgedanken und sich gemeinsam zu unterstützen und durchzuziehen.“

    Ich finde es klasse, dass wir als Verein auch mit solchen Gedanken an den Start gehen können. Daher möchte ich jeden motivieren, der vielleicht noch zweifelt oder sich nicht fit genug fühlt, aber den Reiz an der Landesliga spürt: "Meldet euch doch gern an! Ihr werdet es nicht bereuen."

    Zuletzt auch noch Danke an die bekannten TV Dresden-Gesichter am Streckenrand, die einen angefeuert und unterstützt haben. Das pusht einen im Rennen sehr und lässt die Anstrengungen etwas vergessen.

     

    Sportliche Grüße
    Michelle

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