RL-Ost 2011: TSV Cottbus

    weiterlesen Das fünfte Interview führte Martin Flehmig mit dem Mannschaftsleiter des TSV Cottbus Stefan Sünder, mittlerweile Familienpapa, aber seines Zeichens deutscher Polizeimeister im Triathlon des Jahres 2003 und 12. Platzierter beim Ironman in Frankfurt 2004. (...)

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    Stefan, wie bewertest du vergangene Saison aus heutiger Sicht?
    Es gab diverse Probleme beim Einsatz von Athleten mit Zweitstartrecht, so dass dieses Jahr wieder auf Athleten/innen aus den eigenen Reihen gesetzt wird. Wenn man sich die Ergebnisse der letzten Saison ansieht, muss man klar sagen, dass der erste Wettkampf vertan wurde. Die restlichen drei Wettkämpfe liefen besser und es konnten recht konstante Ergebnisse erzielt werden.

    Das Masters-Team hatte mit vielen Verletzungsproblemen zu kämpfen. Oftmals waren wir froh überhaupt alle Startplätze besetzen zu können.
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    Wie wird das Team 2011 aufgestellt sein, welche personellen Veränderungen gibt es?
    Es gibt keine großen personellen Veränderungen. Für das Männerteam stehen mit Martin Trost und Marvin Wetzk zwei junge Sportler zur Verfügung, die heiß sind und sich mit den „Großen“ messen wollen. Es freut mich, dass sich die Nachwuchsarbeit in dieser Form auszahlt. Die Aussicht nach dem Jugendalter für den eigenen Verein in der Regionalliga starten zu können, motiviert und bietet eine längerfristige Perspektive. Bei Marvin müssen wir allerdings sehen, wie seine Sprunggelenksfraktur ausheilt.

    Beim Männerteam ist Zoltan Sencyszyn unser Leistungsträger. Er schafft es dank sehr guter Rad- und Laufleistung seine Schwimmschwäche wett zu machen und ist immer für eine Top 5 Platzierung gut. Lars Gutsche kann in diesem Jahr auch wieder mehr trainieren. Von ihm erhoffe ich mir auch einiges.

    Das Frauenteam wird auf die Leistung von Sara Zaborowski bauen können. Sie ist sehr erfahren und wird den jungen Sportlerinnen mit Rat und Tat zu Seite stehen.
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    Was habt ihr euch für die neue Saison in der RL vorgenommen?
    In dieser Saison haben wir wieder ein Damenteam am Start. Hier haben sich vor allem junge Athletinnen zusammen gefunden, denen wir die Möglichkeit geben möchten in die Regionalliga reinzuschnuppern. Es geht also darum Erfahrungen zu sammeln. Dabei stehen der Teamgedanke und Spass am Triathlon im Vordergrund.

    Für das Masters-Team wünsche ich mir weniger Verletzungssorgen und hoffe auf mehr Konstanz. Eine Zielplatzierung kann ich hier nicht angeben. Das Ergebnis hängt zu sehr von der jeweiligen Aufstellung ab.

    Das Männerteam hat einen Platz unter den ersten sechs Teams als Ziel. Uns ist es wichtig, dass ein geschlossenes Mannschaftsbild gezeigt und der Verein gut repräsentiert wird.

     

    Team Männer

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    Wie ist der Rückhalt durch den Verein und Sponsoren?
    Der TSV Cottbus zählt weit über 100 Mitglieder. Die Ligamannschaften bilden ein sportliches Aushängeschild des Vereins und nehmen einen großen finanziellen Posten im Budget ein. Der Vorstand steht voll hinter unseren Bemühungen rund um den Ligabetrieb und auch der Rückhalt durch die Vereinsmitglieder ist sehr gut. Großer Dank gilt unseren langjährigen Sponsoren, ohne die der Verein nicht in der Lage wäre die Belastungen des Ligabetriebs zu stemmen. Stellvertretend möchte ich die Sparkasse-Spree-Neisse nennen.
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    Wie werden die anderen Teams eingeschätzt?
    Inwieweit sich die Konkurrenz verstärkt hat, kann ich nicht beurteilen. Legt man die Leistungen der letzten Jahre zugrunde, so ist eine Podiumsplatzierung für die Männermannschaft wohl nicht realistisch. Aber wir wollen wie gesagt um einen Platz unter den ersten sechs Teams kämpfen und ein Team wächst ja bekanntlich auch mit seinen Aufgaben!
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    Wo liegen die Stärken und Schwächen der Mannschaft?
    Unsere Schwäche ist klar das Schwimmen. Leider wird hier auch nicht immer und von jedem Athleten mit der notwendigen Konsequenz und Akribie gearbeitet. Beim Radfahren brauchen wir uns vor niemandem zu verstecken. Da geht es bei uns richtig nach vorn. Steigerungsbedarf sehe ich noch beim Lauf, damit die Aufholjagd beim Radfahren auch belohnt wird.

    Als Pluspunkt sehe ich bei unseren Mannschaften den Teamgedanken. Es geht äußerst familiär zu und viel Trainingszeit wird zusammen verbracht.
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    Wie beurteilst du das Format der RL?
    Die Regionalliga stellt für uns als Verein einen gewissen Prüfstein dar: Was machen wir gut, was weniger und in welchen Bereichen können wir noch lernen? Ebenso können sich die Athleten mehrmals im Jahr an der Konkurrenz messen und ihr Training hinterfragen.

    Dadurch das jedes Jahr neue Wettkampforte dazu kommen, wird es nicht langweilig und bei Hitzeschlachten wie in Storkow lernen auch gestandene Athleten noch dazu.

    Weiterhin bilden die Regionalligamannschaften einen gewissen Anziehungspunkt im Verein. Wer ein paar Jahre ernsthaft trainiert, möchte früher oder später für den Verein an der Startlinie der RL stehen.

    Nicht zu unterschätzen ist die Bühne, die den Vereinen durch die RL geboten wird. Hier können Aktivitäten und Sponsoren überregional präsentiert werden.

    Insbesondere das Format des Teamwettkampfs begrüßen wir außerordentlich. Es hebt den Teamgedanken hervor. Ein Startplatz bei diesem Wettkampf ist sehr gefragt, weil die Sportler die Dynamik, den Spass und das Teamgefühl sehr schätzen. Hier ist nicht so sehr die Fähigkeiten eines einzelnen Sportlers gefragt, sondern viel mehr führt gemeinsame harte Arbeit zum Erfolg. Aus unserer Sicht sollte man auch überlegen, ob man nicht sogar zwei Teamwettkämpfe in das Programm aufnimmt. Ähnlich wie in der 1. und 2. Triathlon-Bundesliga könnte man einen zweigeteilten Wettkampf einbauen. Vormittags findet ein so genannter Supersprint statt, und Nachmittags starten die Teams mit Zeitrückstand (der sich aus dem Supersprint ergibt) über eine Sprintdistanz.
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    Was haltet ihr von einer Windschattenfreigabe und sollte es mehr als vier Wettkämpfe geben?
    Eine Windschattenfreigabe würde unserer Schwimmleistung nicht zu Gute kommen, aber die Kontrolle des Draften ist nach wie vor kritisch, zumal auch in der Regionalliga die Leistungsdichte beständig zunimmt.

    Vier Wettkämpfe sind ausreichend. Das Private und Berufliche steht bei allem Fleiss und Ehrgeiz im Vordergrund, so dass es organisatorisch recht schwer ist mehr als vier Termine abzudecken. Dazu kommen noch individuelle Wettkampfhöhepunkte, wie beispielsweise Langdistanz, Duathlon, Marathon usw.
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    Welche herausragenden Ziele haben Mitglieder des Kaders außerhalb der RL?
    Zoltan war bereits im April bei der Duathlon EM in Holland sehr erfolgreich. Platz fünf in der Gesamtwertung ist aller Ehren wert. Damit war er bester Deutscher und konnte auch die zweitbeste Radzeit verbuchen. Überdies bereitet er sich intensiv auf die DM (Lang-) Duathlon in Falkenstein vor, wo er seinen Sieg von 2008 wiederholen will. Wir werden versuchen noch ein, zwei weitere Sportler an den Start zu bringen, um Zoltan bestmöglich unterstützen zu können.

    Rene Gruner wird sich in Roth der Herausforderung Langdistanz stellen. Bei seinem Debüt auf dieser Strecke im letzten Jahr in Roth erreichte er das Ziel in 9:52h. Ich bin gespannt, wie er sich steigern kann.

    Jens Steuer bereitet sich auf die Challange Kraichgau und die Mitteldistanz am Briesensee vor.
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    Stefan, danke, dass du dir Zeit für uns genommen hast und viel Erfolg für die Saison!

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