Erzgebirgsskimarathon Oberwiesenthal

    weiterlesen Manchen Athlet zieht es bei Minusgraden und Schmuddel Wetter in wärmere Gefilde. Andere hingegen an Orte, wo es erst richtig frostig ist und der (Eis)Bär vor Kälte steppt. (...)

    Sehr wahrscheinlich, dass diese Ausdauerfreunde sich dann bei einem Wintersport austoben, dem oft ein Senioren -Image anhaftet. In der Triathlon Szene ist er aber nicht zuletzt aufgrund seiner häufigen Erwähnung in Hochglanz- Sportmagazinen bekannt dafür, der ideale und anspruchsvolle Ausgleichsport im Winter zu sein.

    Tatsächlich erfüllt Langlaufen wirklich alle Triathleten Ansprüche: Technisch ist es ähnlich komplex wie das Schwimmen; die Ski und das Wachs ersetzen in der Materialschlacht Fahrradrahmen und Laufräder. Darauf bewegt man sich dann auf zwei Beinen in der Natur, wie beim Laufen. Also die gefundene Herausforderung für den im Winter gelangweilten/unterforderten /übermotivierten Laktatjunkie.

    Für Andreas und mich war aber sicher auch einfach über längere Jahre gereifte Faszination für den Sport wichtiger Grund, hintereinander bei 3 Rennen an 2 Wochenenden zu starten. Nachdem wir am 13./14. Jänner beim Jizerská 50 (Isergebirgslauf; s. Bericht von Andreas) nach 50km bei herrlichen Bedingungen und sehr glücklich (für mich mein erstes Skirennen) ins Ziel kamen, war genug Motivation da, das nächste Skievent anzugehen.

     die beiden tapferen

     

     

    Part I

    In der Skiarena am Fuße des Fichtelberges bei Oberwiesenthal standen gegen 11Uhr , knapp über 100 Skiläufer dicht beisammen. Ski an Ski aneinender gekuschelt bei 11° sehnten sich alle nach dem Startsignal. Die Größe eines Dorflaufes sollte nicht über die Leistungsdichte des Häufleins täuschen. Einige Sportprominenz von Profis und Ex Profis wie ehem. Weltmeisterin Claudia Nystadt gaben sich ein Stelldichein bei dem Traditionsrennen, und natürlich mittendrin zwei TV Dresden Sportler. Wir hatten uns für die 21km Skating am Samstag und sonntags für 42km in klassischer Technik entschieden.

    Was dann nach dem Startschuss passierte, kann man als Triathlet als Schwimmstart ohne Wasser aber mit Hieb und Stichwaffen beschreiben. Es gab ein sprichwörtliches Hauen und Stechen mit einigen Stürzen und geborstenen Skistöcken gleich auf den ersten Meter. Auch Kratzer von scharfen Stockspitzen sind beim dynamischen, raumgreifenden Skatingstil keine Seltenheit, und Überholen bei 3m breiten Waldschneisen eine echte fahrerische Herausforderung.

    Nach der ersten 10km Runde zog sich das Feld der Läufer dann allmählich in die Länge und ich konnte beim rhythmische Dahingleiten langsam mehr aufs Laufen an sich als auf die Stöcke und Ski der lieben Konkurrenz achten . Der Rundkurs war relativ durchwachsen, gefühlsmäßig die eine Hälfte bergab und die andere bergauf. Gerade an den Steigungen stauten sich die Läufer zu undurchdringlichen Pulks und ließen, selbst wenn man noch Kraft dazu hatte, schwer an sich vorbeikommen. Und bergab rutschen die Ski der lieben Konkurrenz ja einfach immer besser als bei einem selbst. Trotzdem machte es natürlich Spaß, sich mal mit einigen sehr guten Läufern die Piste zu teilen. Andreas hatte sich am Start in den vorderen Reihen platziert, kam gut durch und eine Minute als 38. vor mir (48.) ins Ziel. Biathlet Michael Rösch siegte mit einer knappen Viertelstunde Vorsprung.

    Part II

    Bei einem Abend mit gutem Essen in einer netten Unterkunft bei den tschechischen Nachbarn zogen wir ein positives Résumé und freuten uns auf den anstehenden 42km Klassiker.

    Am Sonntag sollte die 10km Runde vom Vortag viermal durchlaufen werden. Also wachsten wir die Classic-Ski lieber nochmals gut, um an dem langen Anstieg den Grip nicht zu verlieren. Die Wahl des richtigen Wachses ist unter Skilangläufern immer ein Diskussionsthema, war heute aber bei Pulverschnee und kalten Temperaturen recht eindeutig. Kalt und windig war es dann nochmal ungemütlicher als gestern.

    Beim Start mit 150 Athleten gab es dann wieder ähnliche Szenen wie am Vortag. Allerdings weniger heftig, weil wir die klassisch liefen, also diagonal und ähnlich wie ohne Ski, und sich das Feld sich über die Länge der Strecke mehr verteilte. Andreas heftete sich an die Fersen der ehemaligen Weltmeisterin Nystadt und lieferte sich bis ins Ziel ein Wettrennen mit ihr. Ich versuchte nach mäßigem Start in hinterer Reihe mal wieder mehr Boden an den Anstiegen zu gewinnen, als ich bergab an die Mitläufer wieder preisgeben musste. Auf Trab hielt auch die Loipe, welche nach und nach etwas zerfahrener wurde, was gerade bergab für so manche Schrecksekunde und eine Landung in der pulverigen weißen Pracht sorgte.

    Schlussendlich erreichte ich nach 2:29h mit neun Minuten Verzögerung auf Andreas das Ziel. Auf dem Ergebnis standen wir beide als siebte unserer AK, Andreas als Gesamt-19 . und ich auf Platz 38. Ein geniales Skiwochenende liegt hinter uns!

    Ski Heil,

    Euer Max

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