Das Thermometer hängt irgendwo zwischen ungemütlich und kalt. Graue Wolken wabern am Himmel über der Stadt...
Der Asphalt glänzt schwarz und der Wind scheint immer von vorn zu kommen. Kurz gesagt, der Winter, oder das was sich dieser Tage vor der Haustür als solcher zeigt, lädt nicht gerade dazu ein ambitioniert Kilometer auf dem Fahrrad zurück zu legen.

Da die Szene rund um die schönste Sache der Welt in Dresden ziemlich bunt und facettenreich ist, findet man auch kurz vor Weihnachten eine Gelegenheit Spaß und Geselligkeit und natürlich ein bisschen Sport miteinander zu verbinden.

Also trafen sich fünf Freunde des Triathlonsports mit ihren grobstolligen Gefährten, dem obligatorischen Helm auf dem Kopf, einer Tasse um den Hals auf dem bekanntesten Platz der Dresdner Neustadt, um neuen Erfahrungen entgegen zu steuern. Hier hatten sich noch weitere Gesellen eingefunden, welche offensichtlich das gleiche Ansinnen hatten. Für Außenstehende muss dieser bunte Haufen ziemlich befremdlich gewirkt haben, denn die meisten hatten sich eher feminin als sportlich gekleidet.
Zur besten Mittagszeit setzte sich der Tross der Begeisterten in Richtung Norden in Bewegung, mit dem Ziel in der Tiefe der Dresdner Heide eine für geländetaugliche Zweiradgefährte ausgelegte Strecke zu finden. Diese fanden wir dann auch tatsächlich gut präpariert vor. Nach dem ersten probeweisen Befahren konnte die eine oder andere fahrtechnische Herausforderung erkannt werden. Dazu kam noch tiefes und lockeres Geläuf.

Wem sich der Sinn und Zweck des Treffens noch nicht erschließt, dem sollen die nachfolgenden Zeilen helfen:
Zum diesjährigen "Glühweinrennen" sollte neun, und am Ende doch zehn Mal über den Kurs gefahren werden. Nach jeder Runde bremste eine bunte Menschentraube und der Duft nach Zimt und Nelken die heranrasende Menge. Aus Krügen und Töpfen wurde das dampfende Getränk in die Becher gefüllt. Nach dem Entleeren der selben ging es wieder auf die Runde.
Schluss war wer am Ende zehn Striche auf seiner Tasse gesammelt hatte. Viele genossen einfach die einmalige Atmosphäre und stellten schon nach wenigen Runden das Radfahren ein und widmeten sich nur noch dem Glühweintrinken. Es gab auch nicht wenige die den sportlichen Aspekt nicht ganz aus den Augen verloren und trotz aufkommender körperlicher und geistiger Mängel, förmlich mit ihren Gefährten über den Kurs flogen.

Die fünf Freunde nahmen die Sache ebenfalls unterschiedlich ernst. Der Aufenthalt in der "Glühweinzone" war bei dem einen oder anderen länger als die Fahrt über die Runde, das Gegenteil war natürlich das ambitionierte Fahren und Hinunterstürzen des roten "Zaubertrunks".
Nach einer knappen Stunde war der Zauber vorbei. Ein Blick in die Gesichter danach verriet eine gewisse Glückseligkeit, welche nicht nur alkoholbedingt schien. Glühwein gab es immer noch. Nur der Appetit darauf schien bei den Meisten gestillt.
Am Schluss muss festgehalten werden: Es hat riesigen Spaß gemacht. Und auch nächstes Jahr gibt es wieder einen zweiten Advent.
Schöne Weihnachten!

Euer (Rico) Ritzel
Bilder mit freundlicher Genehmigung von >veloheld<.