Parallel zur Deutschen Meisterschaft im Duathlon in Cottbus fand der 100 km-Duathlon in Dresden statt.
Wer die Veranstaltung nicht kennt: Es geht darum, in einem Team mit 5 Leuten und 4 Fahrrädern eine Strecke von 100km rund um Dresden zu bestehen. Da Gepäckträger verboten sind, muss immer einer zwangsläufig laufen. Darin besteht auch der Reiz der Veranstaltung, da eine wichtige Komponente der Taktik die Wechselhäufigkeit ist. Je schneller der Wechsel, desto besser muss er auch gelingen.
Da die Prominenz des Vereins nach Cottbus gefahren war, musste Ersatz für die Teammitglieder her. Bis auf den Namen unseres Teams, die (Martin) Flehmig Sideburns (nicht zu verwechseln mit den Flaming Sideburns) ist von der ursprünglichen Mannschaft nicht viel geblieben. Außer mir haben sich noch Christoph Schroth, Marius Hanisch, Danny Friese und René Jordan für das "Himmelfahrtskommando" gemeldet. Dazu kam noch unser Edelhelfer Fjordor der uns mit Speis und Trank versorgt hat. Damit sind wir ein schweres Erbe angetreten, da dieses Team im Vorjahr den 1. Platz belegt hat. Dies bedeutete auch, dass wir als Letzte starten mussten, da in umgekehrter Reihenfolge der Vorjahresplatzierung gestartet wurde. Das wurde uns auch recht schnell zum Verhängnis.
Der 1. Start zu dem 100km-Rundkurs vom Gymnasium Dresden-Plauen aus erfolgte um 07:30 Uhr und danach im 1-Minuten-Takt. Zuvor mussten noch die Startunterlagen abgeholt und bestätigt werden, dass man sich in vollem geistigen Bewusstsein und ohne Regressansprüche an den Veranstalter auf die lange Strecke wagt. Nach einer kurzen Taktik-Besprechung ging es dann 08:20 Uhr für uns los.
Christoph durfte den Anfang mit dem Laufen machen und so ging es gleich nach dem Start einen guten Anstieg hoch, raus aus dem Elbtal. Für den Anfang hatten wir uns für 5-Minuten-Wechsel entschieden. Bereits nach 2km hatten wir uns dann gedacht, die neue Streckenführung ist langweilig und haben uns auf den alten Kurs begeben, sprich - wir haben offenbar ein Schild übersehen und uns verlaufen. Da René die alte Strecke auf seinem Garmin hatte, sind wir erst mal dieser weiter gefolgt bis uns klar war, dass kann nicht richtig sein. Zum Glück hatten wir auch die Papierkarte vom Veranstalter dabei, auf der man aber leider keine Straßennamen entdecken konnte. So wussten wir nur, dass wir uns grob nach Bannewitz orientieren mussten. Am Ende hat uns das 4km gekostet und uns um den Gesamtsieg gebracht ;-)
In Bannewitz konnten wir dann wieder auf die alte Strecke finden. Viel Jubel war in unseren Reihen und eine fulminante Aufholjagd mit Hindernissen, startete. Kurze Zeit später sind wird dem offiziellen Schildabbauer über den Weg gelaufen/gefahren, der uns mitteilte die vorausliegenden Schilder schon demontiert zu haben. So mussten wir also wieder, auf seine Wegbeschreibung verlassend, im Blindflug weiter und dass obwohl wir das 10km/h-Limit bei der offiziellen Kilometer-Markung noch nicht unterschritten hatten. Aber zum Glück ist alles gut gegangen. Kurze Zeit später kamen wir am 1. Verpflegungspunkt an, der erfreulicherweise noch auf uns gewartet hatte.
Die nächsten Kilometer verliefen dann bis Pirna ereignislos. Um die verlorene Zeit aufzuholen, haben wir die Wechsel auf 3 Minuten verkürzt und eine höhere Durchschnittsgeschwindigkeit zu erreichen. Als wir nach Pirna einliefen, konnten wir von oben bereits die vor uns liegenden Teams auf der Elbbrücke erkennen, die wird dann kurz nach der Flussüberquerung stellen konnten und so ging es dann Schlag auf Schlag. Kurz nach Pirna kam der 1. von 2 längeren und steileren Anstiegen. Wenn hier die Wechsler nicht vorraus fuhren, hatten sie keine Chance gegen die Läufer.
Bei den nachfolgenden Verpflegungspunkten herrschte dann auch ein ordentliches Gedränge und es war schwer, den Überblick zu behalten. Der Weg durch die Dresdner Heide gestaltete sich auch entsprechend, da sich hunderte Sportler auf engen Pfaden durch den Wald drängten. In Radebeul wartete auch Sophia auf uns, um schöne Fotos zu machen.
So verlief es dann weiter bis nach 70km mein rechtes Knie nicht mehr wollte und ich auf diese Weise das Team beim Laufen nicht mehr unterstützenkonnte. Nur noch Radfahren war möglich. An dieser Stelle auch nochmal Dank für Euer Verständnis.
Nach 100 + 4km und mit 7 Stunden und 7 Minuten sind wir dann als 12. im Ziel eingelaufen. Trotz der Pannen hat es wieder viel Spaß gemacht und war von den Veranstaltern super organisiert. Da wir nicht die 1. waren, kann Martin mit seinen Jungs nächstes Jahr auch 11 Minuten früher starten ;-)
Sportliche Grüße
Silvio