Die Wettkampfsaison kann so langsam beginnen. Für einen Triathlon sind Gewässertemperaturen aber noch zu kalt. Aber es muss nicht langweilig werden, denn zum Glück gibt es ja Duathlon. Man startet mit einem Lauf, fährt danach Rad, um am Schluss wieder zu laufen. Natürlich um die Wette.
In Falkenstein ist großer Andrang. Der Duathlon zum Saisonstart hat eine lange Tradition. Außerdem werden heute die Deutschen Meisterschaften auf der Langstrecke ausgetragen. Ich entschied mich aber für die Kurzstrecke 5/20/5 km. Das klingt so lange moderat, bis man sich das Höhenprofil ansieht.
Beim Check In die erste Überraschung: der Carsten und die Mandy, beides Mitstreiter unserer Harztour und auch der Mädchenrunde, sind auch da. Carsten ist, wie ich, für für die Kurzstrecke gemeldet, Mandy entschied sich fürs Anfeuern. Ich stand schon mit dem schnellen Bikelandtrikot am Check In und Carsten hatte seines auch dabei. Überraschung 2: ein weiterer Dresdner wurde ebenfalls im Bikeland Teamtrikot gesichtet. Große Freude!
Nach dem Start konnte ich mich eine Weile in der Spitzengruppe halten. Zuerst liefen wir in Falkenstein etwas hoch, um dann nach links abzubiegen und im freien Fall den tiefsten Punkt der Strecke zu erreichen. Danach ging es eigentlich nur noch Berg an. Die Krönung war das Erklimmen einer Staumauer, man konnte fast mit ausgestrecktem Arm den Hang berühren. Das war der Wendepunkt und schon gings wieder zurück. Ich ging als 4. aufs Rad um aber sofort vom Sebastian Guhr vom OSSV Kamenz überholt zu werden. Ich sah nur kurz das Hinterrad und dann war er schon weg. Dafür konnte ich aber selbst einen Platz wieder gutmachen, bekam aber mächtig Druck von hinten. So war an ein bisschen Ausruhen an den seltenen Bergab Passagen nicht zu denken, immer volle Presse bis zum Schluss. Der zweite Lauf war auf der selben Strecke wie Lauf eins. Hinter mir klebte ein Konkurrent, immer mit ca. 50m Abstand. Dann passierte der Fehler: kaum noch Blut im Kopf, bog ich beim Laufen falsch ab. Ich übersah einfach den Waldweg, den ich hätte nehmen sollen. Nach ein paar Metern kam mir der Kurs aber so falsch vor, dass ich mich verunsichert umdrehte und meinen Mitläufer in den Waldweg abbiegen sah. Ich drehte um und als ich wieder auf dem rechten Weg war, lag ich mit 50m Abstand auf Platz 5. Mist. Ich lief schnell und mit einem dicken Klos im Hals, aber der Abstand blieb. Das kanns doch nicht gewesen sein! Am Staudamm schaffte ich dann doch an dem extrem hässlichen Steilstück ein paar Meter gut zu machen und lief im Anschluss die Lücke mit der Brechstange zu. Da war ich ran und zog sogleich vorbei, um keinen Zweifel an der Ernsthaftigkeit meines Anspruchs auf Platz vier aufkommen zu lassen. Ich wurde sogar angefeuert „Stark, dass hast du dir verdient!“ Die letzten Höhenmeter waren echt heftig, jeder Schritt ein Atemzug, knallroter Kopf und Schaum vorm Maul. Das sind sichere Anzeichen für das Überschreiten der Schmerzgrenze. Die Mühe wurde belohnt. Mit 14 Sekunden Vorsprung habe ich meinen 4. Platz zurück ergattert.
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