Am 23.05.2009 fand der Ironman auf Lanzarote statt. Ziel fuer mich war es, nach der harten Vorbereitung, sich fuer Hawaii 2009 zu qualifizieren. Da enorm viele Hoehenmeter auf der Radstrecke zu ueberwinden sind, sowie die Radstrecke sehr windlastig ist, rechnete ich mir eine Zielzeit zwischen 9:40 und 9:50 aus. Leider erreichte ich nicht meine Zielzeit, aber konnte mich als Nachruecker fuer Hawaii registrieren lassen.
Bereits eine Woche vor dem Start flog ich mit meinen Eltern Richtung Lanzarote. Unterkunft war 1 Km vom Schwimmstart entfernt in Puerto del Carmen. Das Anmeldebuero lag allerdings im 40 Km entfernten Club La Santa. Das Klima war sehr moderat, ich haette vermutet, dass es waermer ist. Aber durch die staendige Brise, war es angenehm frisch. An den ersten beiden Tagen, waren tagsueber immer Windgeschwindigkeiten um die 40 Kmh laut Wetterbericht. Zum Glueck sollte er bis zum Wettkampf ein wenig nachlassen. Das Hotel war sehr gut, und auch so lebte es sich die Woche richtig gut. Am Freitag vor dem Wettkampf kam sogar noch Tobias und Mathias, sie wollten ein kleines Trainingslager veranstalten. Gleichzeitig machten wir uns stellen aus, wo sie mir Zwischenzeiten durchriefen. Am Tag vor dem Start ging ich also um 10 ins Bett, wohingegen man natuerlicherweise nicht sofort einschlafen kann. Um 5 klingelte der Wecker. Nun hiess es, Grundlage setzen. Ich fruehstueckte also Nutellabroetchen. Dann ging ich zum Schwimmstart. Lustigerweise amuesierten sich vor den Bierpubs am Strand die letzten Bargaeste ueber die verrueckten 1400 Triathleten, die frueh um 6 nichts besseres vorhaben, als sich zum Ironman vorzubereiten. Ich checkte also schnell ein, verstaute die Beutel mit Nummern an vorgesehenen Stellen. Beim einschwimmen bemerkte ich, dass meine Schwimmbrille leckte. Da ich das Problem nicht loesen konnte, waren es schmerzhafte 3.8 Km fuer meine Augen. Auch kostete mich dies auch ein wenig Zeit. Sodies ich mich nicht im vorderen Drittel platzieren konnte, sondern eher im Mittelfeld. Start war am Land. Hier dachte wohl alle, dass sie unter einer Stunde schwimmen. Denn dieser vordere Bereich war fuer diejenigen ausgeschrieben. Ok, dachte ich mir selbst schuld. Ich versuchte noch ein paar Plaetze nach vorne zu kommen, aber auch die anderen wollten ihre Position verteidigen. In der Schlange wartete ich auf den Startschuss. Irgendwann liefen die Leute vor mir los. Ich rannte hinterher. Und sprang ins Wasser. Zu schwimmen waren 2 x 1.9 Km, nach der Haelfte gab es einen Landgang von 20m. Azurblaues Wasser, Schwimmen parallel zum Strand, Sand, Fische, und das Wasser war still bis auf die 1400 Verrueckten. Das Gewuehle am Anfang ist ja bekannt, nur musste ich hier staendig an Gruppen links oder rechts vorbeischwimmen. Da aergerte ich mich ueber das spaete kommen, weil dies definitiv Zeit kostete. Dennoch verkraftete ich das Schwimmen locker. Nach ner Stunde war ich draussen 10 Minuten hinter der Spitze und 5 min hinter meinem Ziel. Nun kam das Radfahren, also fix den Neo ausgezogen. Im Wechselzelt Radsachen angezogen und von den Helfern noch eingecremt worden. Radfahren ging richtig gut los. Ich fuehlte mich auch eigentlich gar nicht langsam, aber es ueberholten mich dennoch 4 - 5 Leut, dass ich das Gefuehl bekam zu stehen. Erstes Etappenziel war der Timanfaya bei Km 70. Bis dorthin haben mich sogar noch 2 - 3 Pros ueberholt. Ich dachte zwar, ich kann mit denen mitrollern, aber habe sie lieber ziehen lassen. Bis zum Timanfaya habe ich versucht einen Riegel zu essen. Hier stellte sich ein Problem ein. ich habe das Essen waehrend der Belastung nicht richtig trainiert. Denn der eine Riegel sollte bis zum Schluss das letzte feste sein, was ich zu mir nehme. Von den Hoehenmetern ist der Timanfaya eher ein klacks, einzigstes Problem ist, dass der Wind staendig von vorn blaest, wie so oft hier. Landschaftlich gibt die Vulkanlandschaft auch einiges her, fuer denjenigen der sich waehrend eines Wettkampfes unterfordert fuehlt und gern nach links oder rechts schaut. Bis Km 95 lag ich in der Zeit, 2:35h waren da gefahren. Nun ging aber so langsam die Energie zu neige, da ich zwar Riegel mit hatte, aber nix mehr essen konnte. Die naechste Verpflegung kam auf Haria, und dies waren sehr schwere 20 Km. Es ging von 0 auf 600 Hm hoch. Dabei ging es in Serpentinen hoch, und das letzte Stueck vor dem Gipfel blies der Wind staerker als am Timanfaya. Endlich oben gabs 2 Gels, 1 nahm ich gleich, das andere kurz vorm Laufen. Nach Haria ging es wieder bergab und dann nochmal von 0 auf 600 m zum noerdlichsten Punkt. War der Berg geschafft, ging es bergab mit teilweise 80 Sachen und Rueckenwind. Dennoch taten ab 150 Km die Beine ganz schoen weh. Mit der Radzeit von 5:40h war ich nicht zufrieden. Das Laufen war dann sehr schwer. Es ging ganz gut los, ich lief wohl den Halbmarathon in 01:38. Der Lauf war sicherlich auch relativ einfach mit einer 4 x 10,5 Km Runde an der Strandpromenade. Da hier sehr viele Zuschauer standen, gab dies nochmal zusaetzliche Motivation. Auf den letzten beiden Runden wurde ich dann langsamer, und gar auf den letzten 5 Km ging gar nix mehr. Ich war bis Platz 4 in meiner Ak vorgelaufen, aber 1.5 Km vor Ende ueberholte mich noch ein Spanier. Sehr frustrierend. Mit der Zielzeit von 10:10 h bin ich auch nicht zufrieden, da Vorbereitung und Training viel besser liefen. Am naechsten Tag dann die Ueberraschung, nach einigem Hickhack kam ich als Nachrutscher dann doch noch nach Hawaii. Damit habe ich meinen Traum erfuellt, und moechte es dort dann besser machen, als auf Lanzarote. Am kommenden Wochenende heisst es nun Torsten die Daumen zu druecken in Frankfurt.