Nach schier endlosen dreihundertfünfundsechzig Tagen war er wieder da, der längste Tag des Jahres. Meinem zweiten Start beim 100km-Duathlon habe ich schon fast sehnsüchtig entgegen gefiebert. Gründe gab es reichlich, z.B. die Erinnerungen an eine richtig dufte Veranstaltung, einige Schmerzen, sehr viel Spaß und ein leckeres Buffett. Nachdem Konrad mich nach dem ersten Start letztes Jahr nicht fragen brauchte, ob ich wieder dabei sein werde, haben wir unser Team gleich noch um Carsten Neise und Michael Enders ergänzt. Die beiden haben sich nach hartem und langem Auswahlverfahren als geeignete Verstärkung erwiesen. Naja, eigentlich waren sie auch die einzigen, die ich überreden konnte sich 6 Stunden Sport anzutun. Carsten brachte dank seiner Starts beim Ironman Lanzarote und Hawaii viel Erfahrung für die lange Wettkampfdauer mit und Michael will ja dieses Jahr in Roth seine erste Langdistanz in Angriff nehmen. Daher war mir nicht Bange und ich begab mich am Freitag Abend beseelt von diesem Gedanken noch in ein Hardcore-Konzert. Nach einer knappen Stunde Schlaf und 2Stunden Zugfahrt war ich dann auch noch pünktlich am Start und konnte mit etwas Make-up frisch an den Starttrich treten. Der Duathlon startet am Gymnasium Dresden Plauen, führt rund um Dresden und endet auch wieder am Gymnasium. Ein Team besteht aus fünf Sportlern und vier Rädern, so dass ein Sportler immer laufend unterwegs ist. Gewechselt wird per Handschlag und dieses Jahr als Neuerung auch durch Übergabe des GPS-Trackers. Die Einteilung der Wechselintervalle ist von der Taktik des Teams abhängig. Gestartet wird in umgekehrter zu erwartender Leistungsreihenfolge mit einer Minute Abstand. Wir zu letzt, da wir letztes Jahr schon gewonnen hatten. Zum Rennverlauf will ich nicht viel schreiben. Es lief sehr harmonisch an und Michael sowie Carsten fügten sich homogen ins Team ein. Die Berge konnten wir durch taktische Schachzüge gut überwinden und so liefen wir nach und nach an den vor uns ins Rennen gegangen Teams vorbei. Auch eine leichte Orientierungspanne in der Heide stoppte unseren Marsch nicht. Die Stimmung im Team war super, jeder durfte sich dumme bis motivierende Sprüche anhören. Nach und nach brach auch die Sonne durch die Regenwolken und trieb uns zusätzlich an. An der dritten Verpflegung nach ca. 3 Stunden waren immer noch zwei Teams vor uns. Darunter auch ein Team aus Chemnitz, welches uns in der Nettozeit 4Minuten enteilt war. Die Spannung wuchs. Carsten erzählte uns dann von seinem Hawaiisieg und das Geduld im Ausdauersport viel zählt. Daraufhin überzogen wir nicht und liefen einfach unseren Stiefel weiter. In der Jungen Heide fanden wir ein orientierungsloses Team vor, so dass wir wieder ein paar Kilometer Begleitung hatten. Inzwischen sind wir auf dem Elberadweg in Radebeul und sehen das Chemnitzer Team in einiger Entfernung. Carsten und Konrad fahren zum Anstieg nach Oberwartha vor. Michael, Jens und ich teilen uns die Strecke bis zum Berg. Oben gibt es nochmals Verpflegung und es sind noch 20km zu absolvieren. Diese vergehen recht unspektakulär. Nach 5Stunden und 54Minuten sind wir im Ziel. Sofort eile ich zur Verpflegung und öffne Carsten und mir ein Bier, mit welchem wir uns die letzten zwei Stunden motiviert haben. Wir genießen das prickelnde Gefühl in den Beinen. Damit sied wir sechs Minuten schneller als im letzten Jahr, was richtig stark ist. Alle sind happy und froh. Michael ist nun endgültig fit für Roth und hat vermutlich auch ernährungstechnisch positive Erfahrung gesammelt. Carsten muss noch entscheiden, was härter war - der 100km-Duathlon oder doch Hawaii. Konrad und Jens sind wie immer glücklich wieder einen Duathlon miterlebt zu haben. Ich futtere mich durch das leckere Essen und frage mich, was die Anderen wohl zu meiner UWV sagen. Übrigens war auch Curt kurzfristig an ein Team geworben worden und war hellauf begeistert. Nächstes Jahr wollen wir ein TV Team an den Start schicken. Aussagekräftige Bewerbungen inklusive Bestzeiten werden ab sofort entgegengenommen und die Termine für die Empfehlungswettkämpfe kann man auf ironman.com einsehen.
