Bruno berichtet leidenschaftlich vom ersten Wettkampf der Triathlon Regionalliga beim Powertriathlon Gera. Bevor ihr lest, holt euch noch eine Banane oder ein Schokobrötchen ;-) Ok? Los geht's!

Vorweg: ich wurde gedrängt diesen Bericht zu schreiben. Im Folgenden wird es weniger um Triathlon, dafür umso mehr um’s Essen und mein Elend gehen. (Wer meine ES-Berichte kennt, weiß: ich leide gerne)

18.06., 11:30: Treff am Athletikraum. – Ich bin Erster. Zu zeitig am Treff sein kann ich, leider nie zu zeitig im Ziel.. aber OK. Die Anderen (Pauline, Marco, Fabio, Antje, Katja, Anna, Lydia, Stephan) sind aber nicht viel später eingetrudelt und wir haben uns ans Packen gemacht. Bei 30°C im Schatten macht es richtig Laune den Radanhänger zu füllen. Marco hatte da total Bock drauf und wir haben ihn mal machen lassen. Notiz an alle, die den Radanhänger bestücken dürfen: Vorher Pedale abschrauben. Wichtig! Nach einer Stunde rumwurschteln dann die Abfahrt nach Gera. Seit 4 Stunden hatte ich nix gescheites (und damit meine ich nicht nur sowas wie ein Brötchen!) gegessen. Fabio, neben mir im Auto, teilte mein Leid. Verdammter Mist, diese Triathleten essen echt wenig. Keine Rast, kein Mc Donald’s, kein Eis. Ich denke das wird der schlimmste Tag in meinem Leben.

In Gera angekommen, mein „Mittag“ (3 Brötchen – 2 von Anna geschnorrt, Eins von Lydia, 4 Fruchtriegel – vom Sohn geklaut, ein paar Schokoriegel..) im Auto gegessen, immer noch hungrig, haben wir dann alles wieder ausgeladen und nach einer kurzen Wartezeit die Turnhalle neben dem Wettkampfgelände bezogen. Ach ja: Bester Mann: Fabio. Er hat den Eisladen direkt gefunden und mich inspiriert. Es gab Banane-Stracciatella & Vanille. Es war nicht das letzte Eis auf der „Reise“.

Nachdem alles in der Turnhalle untergebracht war, kam Pauline schon mit den Startunterlagen vom Wettkampfgelände und alle haben sich so langsam auf den Swim&Run Wettkampf vorbereit. (Start war so circa 16:00 Uhr, 14:30 sind wir angekommen)

Die Einweisung bzw. der „Sammelplatz“ für die Einweisung war etwas schwer zu finden – hätte man nicht schon ein paar Leute gehabt, die wussten wo man hin muss, wäre das nicht so reibungslos gewesen. So hatten wir aber recht schnell unsere Wechselzone eingerichtet (also Schuhe hingestellt..)

Ich war hochmotiviert – Swim&Run hatte unsere Schwimmgruppe extra vorher noch in 2 Trainingseinheiten geübt. Gebracht hat es nicht viel: Schwimmen war beklagenswert, der Wechsel meinem Alter entsprechend, der Lauf dann OK. Es ging nen Berg hoch und wieder runter. Im Ziel war ich dann auch irgendwann.

Die Frauenteams waren da definitiv das Highlight: einfach mal die Konkurrenz zersägt. Alle Starterinnen in den Top 10, die ersten 4 (glaube ich) waren auch vom Verein.

Geschwommen wurde in der Schwimmhalle.
Anna Heyder landet wie 2019 auf Rang drei der Frauenkonkurrenz.
Pauline Kühne auf dem Weg in die zweite Wechseltzone.

Jetzt wieder zum wichtigen Teil:

Die Verpflegung in Gera ist super. Es gibt Getränke in Hülle und Fülle und etwas abgelegen, neben der Schwimmhalle, eine „Athletenversorgung“. Dort gibt’s dann den guten Scheiß: Kuchen, Riegel, Nudeln, Cola. Und zwar „all you can eat“. Endlich richtig Mittag essen. Im Ernst: Ihr müsst mal alle was essen. Habt Ihr keine Großeltern, die Euch immer gesagt haben wie dünn Ihr seid? 😊

Im Anschluss ging's dann in die Turnhalle, duschen, frisch machen und Abends zum Italiener. Ach ja: der Wettkampf war warm – ich denke so 32°C im Schatten. So war es auch bis in den Abend. Bis zum Italiener waren alle wieder verschwitzt.

Das Restaurant zusammengefasst: Gute Pizza, mit hippen Bezeichnungen, dafür aber Spaghettieis, das echt mal ne Wucht ist. Nur zu empfehlen. Fabio und Stephan haben es nicht geschafft… Tz. Lowperformer! Kein weiterer Kommentar.

Stephan "Eggi" Stange zieht eine Grimasse, weil er sein Eis nicht geschafft hat.

Die Nacht war nicht so gut, aber ich denke für niemanden. Es war recht laut, hellhörig und immer noch muckelig warm. Schlafen wie auf LAN-Parties - ich hatte nicht gedacht, dass ich das nochmal erleben werde.

19.06.2022: 5:45 Uhr klingelt der Wecker. Endlich aufstehen - viel zu lange rumgelegen... Zielstrebig geht’s zum Rad und zum Racebook, wo meine Startnummern fürs Rad und den Helm drin sind. Aber... Racebook weg. Keiner hat's gesehen. Die Gedanken kreisen zwischen „geil, ich hab ne Ausrede nicht nochmal so zu versemmeln“ und „man, jetzt bist'e hier und musst zuschauen, wie die Anderen Rad fahren dürfen“. Aufgetaucht sind die Aufkleber bis heute nicht. Irgendjemand (Eggi?! – ich weiß, dass Du sie hast! 😊) hat sicher seinen Helm mit der 596 vollgekleistert und hat richtig gute Laune.

Mike Köhler vom Dresdner Mastersteam liebt sein Rad - und schiebt.
Fabio Bernardoni hat seine Feuertaufe im Mastersteam toll gemeistert.
Antje Hermann - die Extraportion gute Laune im Mastersteam.

Frühstück gab’s auch – da aber das Rennen so zeitig anstand, war da jetzt keine nennenswerte Eskalation (auch nicht von mir) zu beobachten. Langweilig also. Danke Pauline und Marco für den Einkauf!

Die Rennleitung war glücklicherweise sehr entspannt und flexibel: Ich hab neue Aufkleber von der „96“ bekommen, die wurde nicht vergeben, und eine 5 wurde mit Edding davor gemalt. Problem gelöst. Da ich schon fast 1,5h vor Rennbeginn das Thema klären wollte, hatte ich nun also reichlich Zeit – das Ganze dauerte keine 10 Minuten. Ich war der Erste beim Einchecken und beim Abgeben der Beutel in den Wechselzonen. Wieder mal Erster, ich brauchte noch ein Erfolgserlebnis. Ich bin dann barfuß ein paar Streckenabschnitte der Lauf- und Radstrecke abgelaufen, gefühlt 5 mal in die Schwimmhalle und wieder raus, bis dann endlich mal was los ging.

Gestartet wurde dieses Mal in anderer Reihenfolge: Erst Masters, dann Frauen, dann Männer. Endlich keine Angst mehr, von den Frauen oder Masters überholt zu werden.

Man startete im Becken mit dem Zeitverlust des ersten Tags. Ich durfte also loslegen, als die vorderen Plätze schon aus dem Becken waren. Das Reziprok von Motivation (oder so...)

Das Rennen war wie am Vortag: Die Frauen haben geliefert. Wir (Männer) jetzt eher nicht so - ich habe meinen Anteil daran. 😊

Pauline Feußner gewinnt ihr erstes Regionalligarennen und freut sich.
Platz 1-3 in der Einzelwertung und Platz 1 und 3 für die beiden Dresdner Frauenteams. Mehr geht nicht.

Nach dem Rennen: Ab zur Athletenverpflegung! Es gab auch Obst, hatte ich dieses Mal gesehen.

Ach ja: es war wieder warm, ich denke das arbeiten sicher andere etwas mehr heraus, aber ich fand das mit der Hitze nicht so wild und die Athletenverpflegung war echt wichtiger als die Temperatur.

Marco Kühne zischt ein Wasser beim Laufen.
Der Autor im Zielgespräch mit Bryam. "Jetzt was zu essen..."
Gruppenfoto der Reisegruppe.

Nach dem Wettkampf: Fotos, Turnhalle, Duschen, Einpacken, Radanhänger beladen, heim fahren – wieder ohne Rast. Was ist nur los mit Euch?! Lydia hat mir bei Ankunft dann Ihre Kekse geschenkt. Es gibt sie eben doch noch: Menschen, die Anderen in Not helfen. Danke!

Bilanz des Wochenendes (alles aufsummiert)

  • Essen:
    • 4 Brötchen (Eins davon mit Nutella)
    • 4 Früchteriegel
    • 2 Schokoriegel
    • Ein paar Gummibärchen
    • 4 Kugeln Eis
    • 1 x 500g Spaghettieis
    • 6 Stück Kuchen
    • 1 Pizza Margherita
    • 4 große Apfelschorle
    • Circa 1L Cola
    • 4 Gel
    • 1 Packung Leibnitz Kekse
  • Sportlich:
    • Etwa eine Stunde triathlonspezifisch bolzen - mit viel Schmerz und wenig Erfolg

 

Glückwunsch und Danke an alle Mitstreiter*innen für’s mitmachen, mitleiden und Spaß haben. In diesem Sinne: Kuchen frei!

Bruno Schädlich